Anfang des 18. Jahrhunderts bildete sich ein Mysterienbund namens „Orden des Goldenen und Rosen-Creutzes“, der die Alchemie, Goldmacherkunst und Kabbala der früheren Jahrhunderte fortsetzen wollte. Ziel war es, den von seiner ursprünglichen herabgesunkenen Menschen wieder empor zu heben und das verunstaltete Ebenbild Gottes wieder herzustellen.

Der Aufbau des Ordens folgte einer strengen Hierarchie, die höchsten Würdenträger blieben jedoch auch innerhalb des Ordens unbekannt. Nach außen hin herrschte strengstes Geheimnis, innerhalb des Ordens durfte den Oberen nichts verschwiegen werden.

Von seinem Zentrum in Wien breitete sich der Orden nach Deutschland und Osteuropa aus. Gemeinsam mit den Jesuiten führten die Gold- und Rosenkreuzer den erfolgreichen Kampf gegen die Illuminaten. Dabei wurde klar, dass es den Ordensoberen immer weniger um die Pflege esoterischer Lehren als um reine Machtpolitik ging.

Der Auflösungsprozess setzte ein und führte in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts zum Ende jeglicher Ordenstätigkeit.

Auch für die Gold- und Rosenkreuzer erwies sich die Tradition der Freimaurerei als attraktiv. Wie die Illuminaten, versuchten sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, eine Verbindung zur Freimaurerei herzustellen. Sie behaupteten, die Freimaurerei sei von ihren Ordensoberen erfunden worden, und nur diese verstünden den wahren und geheimen Sinn der Freimaurerischen Symbolik. Diese Behauptung entbehrt jedoch jeder Grundlage.