Nach unserer Ansicht ist es als erwiesen anzusehen, das bereits 1128 die Loge von Kilwinning (heute Loge Nr. 0) gegründet worden war, und von den nach Schottland geflohenen Templern dieses Werk fortgesetzt worden ist. Die Wurzel der schottischen Freimaurerei ist die „Loge von Kilwinning“ welche ihre Entstehung von der Bauhütte ableitet, die von Hugh de Moville, Connetable von Schottland, gegründet wurde um die Abteikirche zu bauen.

1128 ist Lord James Steward Großmeister der Loge in Kilwinnen (Kilwinning) gewesen und hat englische und irische Grandseigneure zu Freimaurern gemacht. Die schottische Freimaurerei ist eng mit der Familie Stuart verbunden und wanderte mit dieser nach Frankreich aus.

So ist heute noch die Großloge von Frankreich die Mutter aller schottischen Logen. Die Gründung der Freimaurerei Schottlands geht auf heimkehrende Templer zurück, wobei die Lehren und das Wissen der Freimaurer vermutlich Jahrtausende alt sind. In der schottischen Freimaurerei gibt es die drei Johannisgrade, ursprünglich für den operativen Teil der Loge (Bauhütten) bestimmt, und weitere 30 Hochgrade für den nicht operativen Teil der Loge.

William Shaw (1550-1602), königlicher Baumeister und allgemeiner Aufseher über die Maurer Schottlands, erarbeitete 1598/99 Statuten, die erstmals Lehrlinge und Gesellen nennen und eine „maurerische Einweihung“ vorschreiben.

Diese Überlieferung griff dann der Schotte Andreas Michael Ramsay (1686-1743), Erzieher des Thronfolgers bei den nach Frankreich geflohenen Stuarts, auf und wurde damit zu einem der Wegbereiter des Ecossismus in Frankreich.

1737 wurde dann der Grand Orient de France gegründet, welcher dann in der Folge wie auch die Großloge von England Bürger in seine Reihen aufnahm. Da der Grand Orient de France in der Folge immer politischer agierte, traten immer mehr Grandseigneure aus der Loge aus, wobei manche nach Amerika auswanderten und dort Logen nach schottischem Muster gründeten.


Der Alte und Angenommene Schottische Ritus ist in Frankreich dank dem Bruder Tilly in 1804 etabliert worden als dieser aus Amerika zurückkam. Er gründete den ersten Obersten Rat von Frankreich noch im selben Jahr. Im Dezember 1804 folgte ein Unionsvertrag zwischen dem Grand Orient de France und dem Obersten Rat des dreiunddreißigsten Grades in Frankreich.

Das Abkommen wurde bis in 1814 angewendet. Es ist diesem Vertrag zu verdanken, dass sich der Grand Orient de France dem Alten und Angenommen Schottischen Ritus anpasste. Von 1805 bis 1814 verwaltete der Grand Orient de France die ersten 18 Grade des Ritus, der Oberste Rat von Frankreich verwaltete die Grade 19. bis 33. Nach und nach stellte der Oberste Rat seine Aktivitäten ein. 1815 verließ die Mehrzahl der Führungskräfte des Obersten Rates den AASR und gründete irregulär und nicht respektabel den Obersten Rat der Riten des Grand Orient de France. Das Supreme Conseil von Amerika gründete 1821 den regulären Obersten Rat in Frankreich neu. Er entwickelte sich zu einer unabhängigen und souveränen Kraft in der Freimaurerei. Er schuf zahlreiche symbolische Logen (jene, die sich aus den drei ersten Graden zusammensetzten, und die sich im Regelfall zu einer Großloge zusammenschlossen).

Um die Qualität des Logenlebens zu verbessern, gründete der Oberste Rat von Frankreich 1894 die Grand Loge de France. Er gewährte ihr im Jahre 1908 Verwaltungsautonomie. Diese Autonomie betraf ausschließlich die Verwaltung der ersten drei Grade, die ihren Großmeister wählten. Der Oberste Rat von Frankreich behält die Autorität auf alle 33 Grade des Alten und Angenommenen Schottischen Ritus bei (es empfiehlt sich, festzustellen, dass der Oberste Rat von Frankreich die Versammlung des Obersten Rates von Frankreich am Vorabend von der Versammlung der Grand Loge de France abhält.)

1964 verließ der Souveräne Großkommandeur Riandey sowie 800 Mitglieder den Alten und Angenommenen Schottischen Ritus von Frankreich, traten in die Grande Loge National de France ein und gründeten einen neuen Obersten Rat für Frankreich, dank der Hilfe einiger Oberster Räte aus dem Ausland. Der Oberste Rat für Frankreich wird seit jeher als Autorität des Schottischen Ritus für Frankreich nur durch den Obersten Rat der südlichen Jurisdiktion Amerikas erkannt. Alle anderen Obersten Räte der Welt erkennen den Obersten Rat von Frankreich an.

Die Grande Loge de France ist somit die Mutter aller Großlogen, welche in den symbolischen ersten drei Graden nach dem Alten und Angenommenen Schottischen Ritus arbeiten, die Großloge von Frankreich stellt auch die Patente der respektablen Großlogen aus, so wie es die Vereinigte Großloge von England für die Großlogen der Alten Freien und Angenommenen Mauer tut.

Wir vom Alten und Angenommenen Schottischen Ritus von Österreich sind stolz darauf, Das Patent von der Großloge von Frankreich bekommen zu haben.

Wir bearbeiten das Ritual von 1804 in unveränderter Form.

Ich habe den Eindruck, dass der katholische Geistliche an der „Basis“ oft genug wichtigere seelsorgerische und karitative Aufgaben zu erfüllen hat, als sich mit Auslegungsfragen zum aktuellen Kirchenrecht zu befassen. Ein praktizierender Katholik aus meiner Loge berichtete mir einmal, er spreche oft mit seinem Beichtvater über seine Logenzugehörigkeit und erhalte jedes Mal die Auskunft, dass er nur nach seinem Gewissen handeln solle – wenn er keine Probleme mit seiner Logenzugehörigkeit habe, sei alles in bester Ordnung. Meiner Erfahrung nach sind die meisten einfachen Mitglieder der katholischen Kirche hoch intelligente Menschen, die sich ihres Glaubens sicher sind, und haben als Einzelperson auch nichts gegen die Freimaurerei. Viele sehen den Umgang mit uns als eine Art erweiterte Ökumene.